
Lachen ist die beste Medizin (Volksmund)
Der Volksmund hat viele Tipps parat, die hintergründiger sind als es den Anschein hat. Mehr über die ganzheitlich umfassenden positiven Wirkungen des Lachens und warum es mindestens 10 Minuten täglich aus dem Bauch heraus stattfinden sollte, erfährst du hier mit 13 guten Gründen:
Lachen und Forschung: Gelotologie
Es gibt sogar eine Lachforschung und das ist die Gelotologie. Vor 20 Jahren stieß der indische Arzt Dr. Madan Kataria auf dieses junge Forschungsfeld, als er einen Artikel über die gesundheitlich positiven Wirkungen des Lachens schreiben sollte. Nach Beendigung seines Artikels ließ es ihn nicht mehr los. So hat er 1995 aus traditionellen Elementen und eigenen Ideen das Lachyoga entwickelt. Lachyoga hat sich mittlerweile in über 75 Ländern, Tausenden von Lachclubs und vielen Einrichtungen ausgebreitet.
Warum Lachyoga?
Lachen hat nachweislich positiven Einfluss auf den Körper, die Psyche, unsere Gedanken und das Soziale Miteinander. Lachen kann sogar spirituelle Dimensionen eröffnen. Allerdings ist es für diese Nutzen sinnvoll, mindestens 10 Minuten täglich kräftig aus dem Bauch heraus zu lachen, nicht nur ab und zu mal hahaha. Mit den einfachen Übungen des Lachyoga ist das regelmäßige Training der Lachmuskeln leicht umsetzen.
Lachen für den Körper
1. Lachen für mehr Sauerstoff im Körper
Durch das intensive stoßartige Ausatmen wird a) vollständiger ausgeatmet und b) wird als Reflex sehr tief eingeatmet. Ausserdem steigt die Atemfrequenz. So wird mehr Sauerstoff über die Lungen in den Kreislauf aufgenommen. Durch die intensive Muskelaktivität beim Lachen wird das mit Sauerstoff angereicherte Blut auch schneller und besser durch den Körper gepumpt. Auf die Weise kann der Sauerstoff Gehirn, Organe und Stoffwechsel stärken.
In der Kindersendung „Neunundhalb“ zeige ich direkt ein paar Lachyogaübungen und gleichzeitig wird der Nutzen bezüglich Sauerstoff und Muskelaktivität gut bildlich dargestellt.
2. Lachen stärkt das Herzkreislaufsystem
Dr. Madan Kataria berichtet in seiner Ausbildung für Lachtrainer, dass 10 Minuten intensives Lachen den Effekt von 30 Minuten Cardiotraining hat. „Weniger ist mehr“ – mein Motto finde ich hier wieder :-)
3. Intensive Muskelaktivität
Beim kräftigen Lachen werden über 100 Muskeln und Müskelchen aktiviert. Vielleicht erinnerst du dich daran, dass du schon mal Bauchschmerzen oder Kiefermuskelschmerzen vor Lachen hattest?
4. Rückgang von Stresshormonen und Stresssymptomen
In der Loma Linda University (Kalifornien) hat Dr. Lee Berk in über 23-jähriger Forschung spannende Entdeckungen gemacht. U.a. konnte er mittels Blutuntersuchungen dern Rückgang der Stresshormone Kortisol und Adrenalin bei und nach intensivem Lachen feststellen Hier das spannendes Interview mit Dr. Lee Berk.
Folgerichtig können bei täglichem, regelmäßigem intensiven Lachen Stressymptome allmählich weniger werden. Eine Beschreibung von Stressauswirkungen bei Onmeda.de.
5. Lachen und Immunsystem
Eine weitere Folge des Rückgangs von Cortisol ist die Stärkung des Immunsystems. Dieses wird nämlich durch dauerhaften Stress supprimiert. Auch davon bereichtet Dr. Lee Berk im Interview. Insofern empfiehlt er das tägliche intensive Lachen als Prävention.
6. Lachen und Endorphine
Bei intensivem Lachen wie z. B. Lachyoga werden vermehrt Endorphine ausgeschüttet, was nicht nur Glücks- und Wohlgefühle beschert, sondern auch schmerzlindernde Wirkung hat. So hat eine Teilnehmerin meiner Lachtrainerausbildung, die ein Jahr lang wegen starker bis dato nicht therapierbarer Rückenschmerzen unter Medikamenten stand, an dem Ausbildungswochenende aufgrund des intensiven Trainings keine Schmerzmittel mehr nehmen müssen – das erste Mal seit einem Jahr.
Lachen für die Psyche
7. Lachen und Lachyoga für positive Stimmung
Durch regelmäßig intensives Lachen wird eine positve Stimmunglage unterstützt. Das ist einer der Gründe, warum z. B. Prof. Beuth von der Uniklinik Köln seinen onkologischen Patienten Lachyoga empfiehlt. (Wir haben beide mitgewirkt an dem WDR5 Film „Medizinzeit“ zum Thema Lachen im Oktober 2013, leider nicht mehr im Archiv verfügbar). Menschen, die herausfordernde Zeiten durchleben profitieren sehr vom intensiven Lachen. Es macht wieder zuversichtlich, stimmt lebensbejahend und in Kombination mit dem vielen Sauerstoff spürt man mehr Energie und wird schneller wieder proaktiv.
8. Lachen stärkt das Selbstbewusstsein.
Dinge, die mir früher unangenehm oder fast peinlich waren (kleine Malheure z. B. bei einem Vortrag o.ä.) werden heute von mir mit einem Lachen quittiert. Das geht automatisch. Dadurch gerate ich nicht in Stress oder Selbstverurteilung, behalte meinen klaren Kopf und kann neue Entscheidungen treffen.
9. Lachyoga unterstützt Veränderung alten Reaktionsmustern.
Lachyoga kann fördern, sich aus überkommenen Reaktionsmustern zu lösen und sich neue Handlungsmöglichkeiten zu erschließen. Wir machen beispielsweise mit der Triggersituation gezielte Lachübungen. Wenn dann in der Realität der Trigger wieder auftritt, ist er mit der Lachreaktion verknüpft. Daher fällt es schwer wieder in das alte Reaktionsmuster (z. B. Ärger, Angriff etc.) zu fallen. Durch den Lachreflex entsteht ausserdem eine kleine Pause und diese kleine Irritation und Pause kann einer neue Handlungsmöglichkeit Raum verschaffen.
Lachen für den Geist
10. Lachen fördert Konzentration und Denkfähigkeit
Mehr Sauerstoff im Körper bedeutet auch mehr Sauerstoff für’s Gehirn und führt zu besserer Konzentration und Denkfähigkeit.
11. Lachen befreit
Spezielle Lachyogaübungen helfen, sich von belastenden Gedanken und Sorgen zumindest eine gewisse Zeit zu befreien. Lachen unterstützt die Verbindung mit dem Hier und Jetzt – einer der Gründe, warum belastende Gedanken zu Vergangenheit oder die Zukunft betreffende Sorgen, nicht mehr so greifen.
12. Lachen fördert Kreativität und Lösungsfindung
Bei den spielerischen Übungen und Rollenspielen des Lachyoga staune ich immer wieder, wie selbst „Anfänger“, die noch nie von Lachyoga gehört oder es gemacht haben, in der ersten Stunde kreativ neue Übungen entwickeln – wie neulich bei einer Gruppe Führungskräfte eines Konzerns, die mit mir ihr erstes Lachtraining erlebten.
Lachyoga für soziales Klima
13. Lachen verbindet
Menschen, die miteinander Lachen können weniger streiten. Sie finden schneller Lösungen und können wieder miteinander reden.
Und ich verrate hier eine Beobachtung aus der Praxis, die ich so in den Büchern über Lachyoga noch nicht gefunden habe. Menschen, die richtig intensiv Lachen z. B. bei der Lachyogaleiterausbildung, die ein ganzes Wochenende dauert, haben auffallend oft danach bessere Beziehungen mit ihrem Partner. Oder sie finden schnell einen Partner, mit dem sie glücklich sind. Lachen macht attraktiv: ein fröhlicher lustiger Mensch ist wohl ein attraktiver Partner, weil die Aussicht auf Leichtigkeit und weniger Streit größer ist.
Die Familien- und Arbeitsatmosphäre verändert sich positiv, wenn Menschen eine Zeit lang das Lachen kultivieren und regelmäßig „üben“. Eine Lehrerin berichtete mir zwei Wochen nach einer kleinen Lachtrainingseinheit, wie sich seitdem ihre Klassenatmossphäre positiv verändert hat, weil sie die Positivität durch das Lachen weiter für sich präsent hatte.
Wie kannst du nun konkret 10 Minuten täglich intensiv lachen?
- Möglichkeit, die Dr. Madan Kataria zu Beginn genutzt hat: Er hat sich einfach mit einigen Leuten getroffen und sie haben sich gegenseitig Witze erzählt. Das funktionierte immerhin 10-14 Tage, bis ihnen die Witze ausgingen. Dann hat er mit seiner Frau zusammen das Lachyoga als Alternative entwickelt.
- Möglichkeit: Du kannst Commediens, Kommödien und lustige Fernsehsendungen angucken. Die Testpersonen von Dr. Lee Berk haben es damit geregelt.
- Möglichkeit: Du suchst dir eine Lachgruppe oder einen Lachclub. Eine Übersicht findest du z. B hier.
- Möglichkeit: Du machst einfach für dich einige Lachübungen und sorgst so für 10 Minuten intensives Lachen täglich. Wie das geht? Zeig ich dir kostenlosen Online-Kurs zum Lachen.
- Möglichkeit: Du gönnst dir ein intensives Lachwochenende und machst eine Lachtrainerausbildung bzw. die Ausbildung zum zertifizierten Lachyogaleiter und gründest selbst einen Lachclub oder integrierst Lachübungen in deinen beruflichen oder privaten Alltag.
Wenn dir mein Blogbeitrag gefallen hat, freue ich mich über das Teilen.
:-) Dann lach’s gut! :-)
P.S.: Gerne kannst du hier drunter deinen Kommentar oder Erfahrungen zum Thema hinterlassen!
Tipps:
Eine Übersicht über Lachclubs in Deutschland findest du auf www.lachclub.info
- 5 Lach-Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit - 16. März 2017
- Lachen, Lachyoga lernen, Lachyoga Ausbildung - 9. März 2017
- Lachyoga: von Kindern lernen - 20. Januar 2017
Liebe Kathrin,
ich schreibe gerade grinsend :-) und finde Deinen Artikel wertvoll und inspirierend. Lächeln muss ich, weil ich überlegt hatte meinen letzten Artikel dem Lachen zu widmen. Kommt noch. Ich habe schon mehrmals 1 ganze Woche lang gelacht. Und wenn es mir über Tag mal eher zum Heulen oder Wüten ist, dann lächle ich einfach. Das funktioniert.
Alles Liebe von Sabine
Wie toll, Sabine, dass du das machst – eine Woche lachen :-) Heute habe ich den ganzen Tag mit den angehenden Lachtrainern gelacht und wir haben wieder festgestellt, wie wunderbar es funktioniert – auch wenn einem nicht danach zumute ist. Der einzige Haken: es einfach zu tun, obwohl keine Lust dazu da ist. Dann bin ich auch schon neugierig auf deinen Artikel. Wie schön, dass wir uns gegenseitig inspirieren. Danke und herzliche Lachgrüße
Liebe Kathrin,
das sind ja überzeugende Gründe. Vor allem der Fitness-Gedanke spricht mich an: Mit 10 Minuten Aufwand so viele Muskeln trainieren:-). Nun bin ich sehr gespannt auf deinen Kurs.