Herzkohärenz – ein Schlüssel zu…

Herzkohärenz - ein Schlüssel zu...

Dicke Birne. Ich fühle mich „matschig“ nach dem Erwachen. Seit gestern liegt meine Tochter mit Grippe und Fieber im Bett. Und jetzt gibt mir wohl mein Körper klar zu verstehen, dass er ebenfalls intensiv nach innen beschäftigt ist. Kennst du das? Ich denke: Oh nein, morgen fängt die EMDR-Ausbildung in Köln an. Das kann ich jetzt nicht gebrauchen. Ich möchte fit sein, wenn ich mit der neuen Ausbildungsgruppe eine intensive Arbeitswoche beginne. Das war letzten Sonntag, heute vor drei Tagen also.

Wie oft, wenn ich Herausforderungen gegenüber stehe, befragte ich mein Herz, was zu tun ist. Es ist eine Kombination aus der Übung, die ich im letzten Blogartikel „Warum Google jetzt Emotionale Intelligenz und Achtsamkeit in Firmen bringt“ beschrieben habe mit anschließendem nach-innen-Lauschen und Wahrnehmen, welche Intuitionen aufsteigen.

  1. Meine erste Intuition: „Darüber schreibst du den nächsten Blogartikel. Das ist ein nachvollziehbares Beispiel aus der Praxis.“
  2. Meine zweite Intuition: „Dein Körper braucht volle Unterstützung heute. Also jede Menge Obst und Gemüse, heiße Zitrone mit Honig, pflanzliche Medizin, ausgedehnte Ruhe und Mittagsschlaf und mehrmals täglich 10-20 Minuten Kohärenztraining.“

Hä, Kohärenz trainieren? Da stellt sich erst mal die Frage:

Was ist Kohärenz?

In der Psychologie bezeichnet der Begriff, dass jemand nachvollziehbar logisch denken kann. Inkohärentes Denken dagegen bezeichnet Zerfahrenheit, verworrenes Denken etc.
Die physikalische Bedeutung von Kohärenz, die sehr komplex ist, findest du bei Interesse hier.

Und was ist Herzkohärenz?

Das HeartMath® Institut in Californien (seit Anfang der 90er Jahre) hat eine eigene Definition von Kohärenz entwickelt:

Direktor Dr. Rollin McCraty sagt: „Kohärenz ist der Zustand, in dem Herz, Verstand und Gefühle energetisch verbunden zusammenarbeiten. In diesem Zustand bildet sich Resilienz – in der sich die persönliche Energie steigert, nicht verbraucht – die mehr Energie zur Verfügung stellt um Absichten und harmonische Zustände zu verwirklichen.“

Diesen Zustand nennt McCraty auch „psychophysikalische Kohärenz“ und er macht deutlich, dass durch wachsende Synchronisation zwischen dem kognitiven, emotionalen und physiologischen Systemen (wie Herz-Kreislauf-System, Organe, Immunsystem etc.) im Ganzen die Fähigkeit zur Selbstregulation gefördert und zahlreiche Nutzen entstehen. Zu den Studien unter Beteiligung des HeartMath® Instituts, in denen zahlreiche Effekte wissenschaftlich belegt sind, geht es hier.

Mein Eigenexperiment:

Um es anfassbar zu machen, kehrte ich zu meinem Eigenexperiment zurück. Also ich war angeschlagen und sinnierte:

Die Tatsache, dass Stress als verstärkendes und mitverursachendes Prinzip bei Entstehung von gesundheitlichen Störungen eine große Rolle spielt, ist mittlerweile unumstritten. Stress wiederum kann viele Ursachen haben:

  • Leistungsdruck,
  • psychischer Druck,
  • belastende Ernährung,
  • Gifte und Toxine,
  • Elektrosmog
  • und – wie das HeartMath® Institut belegt – auch unangenehme Emotionen wie Ärger, Angst oder Frustration.

Oder auch nicht selten eine Mischung der Faktoren. Ich will mich nicht lange damit aufhalten. Denn mein Ansatz ist:

Du musst das Problem nicht in allen Details kennen, um es zu lösen.

Sprich: ich muss nicht sämtliche Ursachen akribisch analysieren und alle einzeln eliminieren, um ein gestörtes System in einen regenerativen Prozess zu bringen. In meinem konkreten Fall mit den Anzeichen von Grippe war mir völlig klar, dass dies eine Stressreaktion war. Sicher hatte ich in den letzten Wochen etwas viel gearbeitet, eine Auseinandersetzung mit Kollegen zwei Tage vorher schwang vielleicht noch nach, meine Tochter lag  mit Grippe und Fieber bereits im Bett und ich hatte eine intensive Ausbildungswoche vor mir. Wenn ich jetzt Ursachenanalyse und Eliminierung derselben betreiben wollte hätten folgende Optionen zur Auswahl gestanden: einfach ins Bett legen und die Ausbildung absagen, meine Tochter zur Oma schicken und das Thema der kollegialen Auseinandersetzung bearbeiten. Und dann meinen Körper alleine machen lassen. Das dauert erfahrungsgemäß einige Tage.

Stattdessen wählte ich einen anderen Weg, nämlich den eingangs beschrieben.
Wenn ich mich auf mein Herz mit der entsprechenden Übung fokussiere, bekomme ich alle Informationen, die ich brauche. Und danach richte ich mich. Das kann ich bei jeder weiteren Übung wieder neu erfragen und ggf. meinen Weg korrigieren.

Wenn du dich auf deine Atmung und dein Herz fokussierst bekommst du mit einiger Übung wertvolle Informationen „von innen“.

An diesem Sonntag entschloss ich mich – ausnahmsweise – die Übung 10-20 Minuten lang mehrmals täglich zu praktizieren. Normalerweise reichen ein paar Minuten. Jedoch in meinem angeschlagenen Zustand wünschte ich mehr Effekt zu erzielen. Denn mir sind Berichte des HeartMath® Instituts bekannt, dass das Immunsystem durch die Übungen gestärkt wird und die inneren Organe besser koordiniert arbeiten. Die entstehende Kohärenz breitet sich vom Herzen elektromagnetisch im ganzen Körper aus.

Wie entsteht Herzkohärenz?

Durch die vertiefte regelmäßige Atmung und den Herzfokus. Verstärkt wird sie durch Verbindung mit einem angenehmen Gefühl. Am meisten bei Mitgefühl, Wertschätzung und Dankbarkeit. Da ich gerne experimentiere, habe ich etwas herausgefunden. Das Ganze wird nämlich bei mir noch weiter gesteigert, wenn ich wesentlich länger ausatme als einatme und dies mit einem für mich angenehmen tiefen Summen begleite. Ähnlich wie es die buddhistischen Mönche beim Om-Singen tun. Oder beim Lachyoga das Humming (auf die Silbe „Ham“ tönen). Mein Körpersystem kommt damit besonders schnell in einer messbar hohe Kohärenz. Messbar über die sogenannte Herzratenvariabilität, HRV genannt. Mehr dazu in meinem Blogbeitrag „Was ist Resilienz?“ mit Beispiel einer Messung und wie sie sich während der Übung sichtbar verändert.

Hier meine Messergebnisse des Experiments vom letzten Sonntag im Überblick:

Bildbearbeitung mit canva.com

Bildbearbeitung mit canva.com

Ich ging von der Annahme aus, dass die Übung bei mir Folgendes bewirkt:
-Aktivierung meines Immunsystems
-bessere Koordination der inneren Organe
-bessere Entgiftungsfunktion von Nieren und Leber

Am Ende des Tages hatte ich dreimal 10-20 Minuten die Kohärenz trainiert.

Herzkohärenz – mein Schlüssel zu Regeneration und Wohlbefinden

Ich konnte am Abend spürbare Veränderungen feststellen:

  • der Kopf war wieder klarer,
  • mehr Kraft und Energie,
  • keine Gelenkbeschwerden mehr.

Am nächsten Morgen erwachte ich vor dem Wecker, frisch, fit und selbst erstaunt wie wohl ich mich in meinem Körper fühlte. Mittlerweile ist der dritte Arbeitstag vorüber und ich bin immer noch gesund. Von Fieber und Grippe verschont geblieben. Jippi! Vor einundhalb Jahren habe ich diese speziellen Übungen schon einmal so ausgedehnt praktiziert als eine Grippe im Anflug war. Es hat damals bereits funktioniert.

Dennoch war und ist mir klar: in dieser Woche wird mein Arbeitspensum auf das Nötigste beschänkt bleiben. Kein Sport (leider), statt dessen Ruhe und Entspannung. Schließlich möchte ich nicht in drei Tagen wieder platt sein.

Zusammenfassend kann ich sagen: die Herzkohärenzübungen waren der Schlüssel für einen Turnaround, zur Stärkung meiner regenerativen Kräfte und des Immunsystems in Bezug auf beginnende Grippesymptome. Die Berücksichtigung weiterer unterstützender Maßnahmen und Ruhe spielte natürlich auch eine Rolle.

Ich wünsche dir gute Widerstandsfähigkeit und Kraft von innen :-)

Deine Kathrin

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6 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Ich merke, dass wenn Schmerz dazu kommt, wie bei mir (Kopfweh) es etwas schwerer fällt, sich auf diese sehr wertvollen Übungen zu besinnen und durch zu ziehen. Meine Erfahrung.
    Ansonsten bin ich der grösste Fan davon. ich muss auch merken, dass die Übungen besser in guten Zustand geübt werden sollen, um dann in eine Krise voll wirken zu können als nur dann wenn die Krise da ist. Ja, ich muss mich da etwas an der Nase nehmen =;-))
    Danke für den Super Artikel meine Liebe.

  2. Hi Kathrin, sehr interessant. Bin eben zu dir gestossen, weil ich unter starken Stresssymptomen eine Atem-App ausprobierte, die Herzkohärenz beschrieb. Diese Atmung war mir aber viel zu schnell (5.5-6/min).

    Wie langsam atmest du ein bzw. v.a. aus, um die von dir beschriebenen Effekte zu erreichen?

    Danke und LG

    • Vielen Dank für dein Feedback und die spannende Frage!
      Für die Kohärenzübung wird empfohlen ca. 5 Sekunden ein- und 5 Sekunden auszuatmen. Für Manche ist das zu langsam und für manche tatsächlich auch zu schnell. Passe es individuell an. Du wirst merken, womit du dich wohl fühlst! Tendenziell geht es darum, tiefer und vor allem länger ein- und auszuatmen als im normalen Alltag. Wir sind ja vor allem im Stressmodus ziemliche „Flachatmer“. Für mich persönlich ist es günstig, die Ausatmung noch etwas zu verlängern. Da ich mit Biofeedback mich selbst kontrolliere, kann ich auch die Ergebnisse überprüfen.
      Herzliche Grüße
      Kathrin

  3. Hallo Kathrin
    ich nutze auch den emwave 2 seit 1 Woche,finde deine Ergebnisse toll.
    Frage, auf welcher Schwierigkeitsstufe hast du geübt?
    Übrigens dein Tipp mit dem summen bzw om funktioniert.
    Gruß Ralph

    • Hallo Ralph,
      super, dass du damit übst. Ich nehme es ja weniger wettbewerbs-sportlich. D.h. ich verstelle nichts. Meist mache ich die Übungen ohne das Messgerät. Mir geht es dann eher darum länger in dem Zustand zu verweilen. Weil ich weiß, dass in dieser Zeit die Regenerationsprozesse im Körper laufen und alles in Balance kommt. Das spüre ich dann auch.

      Was ich vor allem festgestellt habe: durch regelmäßiges Üben steigert sich die Kohärenz im Laufe von Monaten kontinuierlich. Auch wie schnell ich in Kohärenz wechseln kann. Das fand ich auch noch erstaunlich. Es ist wie beim Sport: regelmäßiges Üben baut Kondition auf und hier eben Kohärenz.

      Von daher kann ich dich nur ermutigen, dran zu bleiben und in ein paar Monaten Mal zu vergleichen.

      Alles Gute dafür und herzliche Grüße
      Kathrin

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