
Gesund bleiben, Selbstheilungskräfte stärken – wer will das nicht? Aus unerfindlichen Gründen, denken wir, dass wir einfach so gesund weiter leben wie bisher. Irgendwann – möglichst spät – fallen wir dann vielleicht gesund ins Grab. Ha ha ha. Auch ich ertappte mich bei dieser Vorstellung, als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal eine Krebsdiagnose erhielt.
Das haute mich damals völlig um. Wie konnte das sein? Wo ich doch so gesund gelebt habe? Hm, ich hielt es für eine Laune der Natur, ließ mich operieren und begann mit ein paar Veränderungen. Ansonsten lebte ich einfach weiter wie bisher. Bis ich nach einundhalb Jahren die nächste Krebsdiagnose bekam. Da war mir klar: ich hatte „etwas“ übersehen. Habe zu sorglos im Alltag weiter gemacht wie bisher. Das musste ich nun ändern. Eine der wesentlichen Fragen für mich war:
Wie kann ich meine Selbstheilungskräfte stärken?
Denn von Kindheit an war ich fasziniert vom Wunderwerk unseres Körpers. Wie darin alles so perfekt abläuft über Jahre und Jahrzehnte. Tag und Nacht. Wie Vieles still und leise repariert wird, ohne dass wir es merken. Und ja, dass es auch Störungen geben kann in Form von Krankheiten oder Symptomen, die dazu aufrufen, etwas für und mit dem Körper zu korrigieren. So weit war ich als ehemalige Krankenschwester, die sich sehr für Naturheilkunde interessierte, schon gekommen. Jedoch hat es vorher immer die Anderen getroffen. Da gab es einen natürlichen Abstand. Nun traf es mich. Das war neu und erschütternd. Das rüttelte an der irrigen Vorstellung, dass mein Körper ein ewiger Jungbrunnen sei, der von ganz alleine alles reinigt und repariert.
Der ganze Weg, den ich dann gegangen bin, würde ein Buch füllen. Was ich in diesem Beitrag gerne weiter gebe, sind Tipps zu den Büchern, die mir am meisten geholfen haben. Die mich ermutigt und mir Richtung gewiesen haben. Denn ich werde immer wieder darauf angesprochen im Freundes- und Bekanntenkreis.
Ein Tipp zu Tipps
Falls du selbst schwer erkrankt bist oder jemand, der dir nahe steht: Du wirst jede Menge Tipps erhalten aus deinem Umfeld. Das ist super anstrengend. Denn du hast weder Zeit noch Gelegenheit, sie alle zu beherzigen. Geschweige denn, überhaupt alle Bücher zu lesen und alle Wege zu gehen, die dir wohlmeinend vorgeschlagen werden. Das kann regelrechter Zusatzstress sein.
Mein Tipp: Halte dich an die Menschen, die deine Krankheit überlebt haben, die wieder gesund geworden sind oder die einen guten Weg damit für sich gefunden haben, den du dir auch vorstellen kannst. Und suche dir gute Schulmediziner und ggf. Naturheilpraktiker. Höre dich um, mit wem Andere gute Erfahrungen gemacht haben und prüfe, zu wem du selbst Vertrauen hast und ein gutes Gefühl.
Kommen wir zu den Büchern, die mir am meisten gegeben und mich nachhaltig beeinflusst haben auf meinem Weg der Heilung.
Selbstheilungskräfte stärken durch Kreativität
Das Buch Psychotherapie gegen Krebs von Lawrence LeShan war für mich eine Offenbarung.
Als Psychotherapeut arbeitete er in den 80er Jahren mit austherapierten Krebspatienten. Frustriert stellt er fest, dass normale Psychotherapie keine Veränderung in der Überlebensstatistik herbeiführte. So beschloss er als ersten Schritt systematisch die Persönlichkeit seiner Patienten zu analysieren. Dabei machte er eine spannende Entdeckung. Seine Patienten litten an der Verzweiflung über die Routinen des Alltags, die Verpflichtungen in Verbindung mit einer gefühlten Ausweglosigkeit. Als gäbe es nur das Hamsterrad oder eben den Tod. So weitermachen wie bisher oder sterben. Keinen dritten Weg.
Als LeShan begann, in der Therapie mit seinen Patienten den dritten Weg in Angriff zu nehmen und in Umsetzung zu bringen, setzten Veränderungen in der Überlebensstatistik ein. An einer Stelle bezeichnet er Krebs als „ein kreatives Feuer“. So kann eine Erkrankung aus seiner Sicht den Patienten zu seiner Lebensaufgabe, zu seiner individuellen schöpferischen Aufgabe führen. Mehr verrate ich dazu nicht. Selber lesen! :-) Bei mir hat das die Suche eingeleitet nach meiner Lebensaufgabe und Rückkehr zu meinen kreativen Wurzeln. Glücklicherweise habe ich sie gefunden. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Selbstheilungskräfte stärken durch Gedanken und Gefühle
Als nächstes bahnbrechendes Werk fiel mir das Buch Intelligente Zellen – wie Erfahrungen unsere Gene steuern von Bruce H. Lipton, Ph. D. (Koha Verlag) in die Hände. Es gibt übrigens auch eine DVD zum Buch, mittlerweile auch in deutsch.
Der Zellbiologe beschreibt die Mechanismen in den Zellen näher und neu. Er kam zu der Erkenntnis, dass die Gene unseren Körper nicht einfach willkürlich steuern und aus heiterem Himmel Veränderungen erfahren. Sondern, dass es noch Stufen davor gibt, die bislang keine Beachtung fanden. Welche Genabschnitte abgelesen werden und welche nicht, ist von vielen Faktoren von außen abhängig. Ein Mechanismus an der Zellmembran entscheidet, ob und welche Stoffe und Einflüsse in die Zelle gelangen. Und dieser Mechanismus ist nicht nur abhängig von Ernährung, Hormonen, chemischen Stoffen und elektromagnetischen Feldern, sondern auch von Gedanken und Gefühlen. Der neue Forschungszweig dazu heißt Epigenetik. Mir wurde klar, dass an der Stelle mehrere ergänzende Hebel möglich sind. Mehr will ich dazu nicht verraten. Ein Hinweis vielleicht: das Buch nutzt wissenschaftliche Erklärungsmodelle. In der Schule in Chemie, Biologie und Physik ein bisschen aufgepasst zu haben, erleichtert das Verständnis
Selbstheilungskräfte stärken durch bewusste Vorstellung
Das aus meiner Sicht praktische Pendant zum Buch von Bruce Lipton wurde von einer Naturwissenschaftlerin geschrieben. Es hat leider weniger Aufsehen erlangt und ist nur noch als E-Book oder antiquarisch erhältlich. Joyce Hawkes: Das Bewusstsein der Zellen, E-Book
Als Zoologin arbeitete sie insbesondere mit dem Elektronenmikroskop und erforschte den Überlebenskampf von Zellen. Durch eigenene Nahtod-Erfahrung ausgelöst schlug sie einen neuen Weg ein und wurde Heilerin. Dabei wurde ihr deutlich, wie hilfreich ihre bildhafte Vorstellung von gesunden Zellmechanismen ist. Auch als Heilerin nutzt sie ihre wissenschaftlichen Kenntnisse. In ihrem Buch sind neben ihrem Erfahrungsbericht zahlreiche Bilder und Übungen, die die Selbstheilungskräfte stärken. Sie unterstützen ebenfalls die Fähigkeit zu konkreter Visualisierung.
Selbstheilungskräfte stärken durch Entspannung und Visualisierung
Eine Freundin hatte sehr viel Nutzen aus der Simonton-Methode gezogen durch konsequente Umsetzung. Damals war sie schon über 10 Jahre nach ihrer Krebserkrankung gesund und sie ist es heute noch. Das hat mich animiert, mich damit näher zu befassen.
Die Methode hat der Onkologe und Strahlentherapeut Carl Simonton mit seiner Frau schon seit den Achziger Jahren entwickelt. Leider wird hier in Deutschland wenig davon angeboten von offizieller Seite. Denn seine Entspannungs- und Visualisierungsübungen unterstützen bereits während der Therapie. Selbst bei Chemotherapie oder Bestrahlung können hilfreiche Visualisierungen Nebenwirkungen lindern und Wirkung verstärken. Insofern ist es hilfreich, sich frühzeitig damit zu befassen, um schon während der Therapie davon zu profitieren. Die Visualisierungen können übrigens bei anderen Erkrankungen ebenso hilfreich sein.
Dazu ist heute übrigens Youtube eine gute Fundgrube. Es gibt zahlreiche Lehrfilme zu gesunder Physiologie, gesunden Abläufen im Körper. Diese zu visualisieren, mit eigenen hilfreichen Bildern ergänzend auszustatten unterstützt sehr. Auch das Malen und Zeichnen kann dabei mit einbezogen werden, wie Simonton in seinem Buch anschaulich zeigt. Übrigens gibt es das Buch Wieder gesund werden von Carl Simonton mit und ohne Übungs-CD.
Fazit:
- Die Krankheit als Ruf der Seele zur Verwirklichung der Lebensaufgabe zu nutzen, als schöpferischen oder mitschöpferischen Akt. Sinnhaftigkeit selbst erleben und Sinn stiften für Andere ist aus meiner Beobachtung eng damit verbunden.
- Es ist lohnenswert auf die verschiedenen Faktoren von außen zu schauen, also Ernährung, chemische Stoffe, elektromagnetische Felder, jedoch auch und – aus meiner Sicht ein zusätzlicher Hebel – das Thema Gedanken und Gefühle näher anzuschauen und zu nutzen.
- Zudem lohnt es, gesunde Physiologie und Körpermechanismen bis hin zur konkreten Vorstellung von Abläufen in den Zellen zu visualisieren. Bereits während der Therapie und auch danach zur Förderung der Genesung und Gesunderhaltung.
Und ja, das ist tatsächlich viel. Einer der Vorteile, den Erkrankung hat: du darfst dich jetzt ganz offiziell um dich kümmern. Das empfehle ich dringend zu tun. Nimm dir die Auszeit und überlege in Ruhe, welche Schritte du neben schulmedizinischen Maßnahmen für deine individuelle Genesung brauchst. Was du genau tun möchtest, um deine Selbstheilungskräfte zu stärken.
In diesem Beitrag habe ich die für mich die ersten vier Bücher beschrieben und aufgeführt, die mich dabei sehr unterstützt haben. Wenn du jemanden kennst, der davon profitieren kann, teile gerne meinen Beitrag oder gib ihn weiter.
Ich würde mich freuen, wenn du das Kommentarfeld für Feedback nutzt. Z. B. mit deinen Buchtipps dazu ergänzt. Oder welche hilfreichen Erfahrungen du selbst gemacht hast zum Thema Selbstheilungskräfte stärken. Das ist sicher auch für andere Leser eine Bereicherung.
Ansonsten wünsche ich dir gute Gesundheit und starke Selbstheilungskräfte.
Mit herzlichen Lachgrüßen
Kathrin
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